Qualitätskomponentenspezifische Typen
Für die Bewertung anhand der Qualitätskomponente Makrozoobenthos sind einige der 25 deutschen Fließgewässertypen (= LAWA-Typen) weiter differenziert worden.
Es werden 34 qualitätskomponentenspezifische Makrozoobenthos-Typen und -Subtypen für die Bewertung mit Perlodes unterschieden (Tab. 1).
Die Marschengewässer des Typs 22 werden für die Bewertung mit jeweils unterschiedlichen Verfahren anhand des Makrozoobenthos in drei Subtypen unterteilt.
Tab. 1: Bewertungsrelevante Makrozoobenthos-Typen und -Subtypen.
Typen der Alpen und des Alpenvorlandes |
Typ 1: Fließgewässer der Alpen (nicht MZB bewertungsrelevant) |
Subtyp 1.1: Bäche der Kalkalpen |
Subtyp 1.2: Flüsse der Kalkalpen |
Typ 2: Fließgewässer des Alpenvorlandes (nicht MZB bewertungsrelevant) |
Subtyp 2.1: Bäche des Alpenvorlandes |
Subtyp 2.2: Flüsse des Alpenvorlandes |
Typ 3: Fließgewässer der Jungmoräne des Alpenvorlandes (nicht MZB bewertungsrelevant) |
Subtyp 3.1: Bäche der Jungmoräne des Alpenvorlandes |
Subtyp 3.2: Flüsse der Jungmoräne des Alpenvorlandes |
Typ 4: Große Flüsse des Alpenvorlandes |
Typen des Mittelgebirges |
Typ 5: Grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche |
Typ 5.1: Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche |
Typ 6: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche |
Subtyp 6_K: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche des Keupers |
Typ 7: Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche |
Typ 9: Silikatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse |
Typ 9.1: Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse |
Subtyp 9.1_K: Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse des Keupers |
Typ 9.2: Große Flüsse des Mittelgebirges |
Typ 10: Kiesgeprägte Ströme |
Typen des Norddeutschen Tieflandes |
Typ 14: Sandgeprägte Tieflandbäche |
Typ 15: Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse |
Typ 15_g: Große sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse |
Typ 16: Kiesgeprägte Tieflandbäche |
Typ 17: Kiesgeprägte Tieflandflüsse |
Typ 18: Löss-lehmgeprägte Tieflandbäche |
Typ 20: Sandgeprägte Ströme |
Typ 22: Marschengewässer (nicht MZB bewertungsrelevant) |
Subtyp 22.1: Gewässer der Marschen - nicht tideoffen |
Subtyp 22.2: Flüsse der Marschen - tideoffen |
Subtyp 22.2: Flüsse der Marschen - nicht tideoffen |
Subtyp 22.3: Ströme der Marschen - tideoffen |
Typ 23: Rückstau- bzw. brackwasserbeeinflusste Ostseezuflüsse |
Ökoregion unabhängige Typen |
Typ 11: Organisch geprägte Bäche |
Typ 12: Organisch geprägte Flüsse |
Typ 19: Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern |
Typ 21: Seeausflussgeprägte Fließgewässer (nicht MZB bewertungsrelevant) |
Subtyp 21_N: Seeausflussgeprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes (Nord) |
Subtyp 21_S: Seeausflussgeprägte Fließgewässer des Alpenvorlandes (Süd) |
Zur Bewertung des Makrozoobenthos gemäß WRRL stehen für Bäche, Flüsse und Ströme sowie die verschiedenen Kategorien von Marschengewässer unterschiedliche Verfahren zur Verfügung (Tab. 2):
Tab. 2: Übersicht über die Makrozoobenthos-Verfahren in den verschiedenen Fließgewässertypen.
Makrozoobenthos-bewertungsrelevante Gewässertypen |
Hydrologie |
Hydrochemie |
Makrozoobenthos-Bewertungsverfahren* |
alle MZB-Typen und -Subtypen exkl. Ströme und Marschengewässer |
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Perlodes1 |
Ströme: Typ 10 und 20 |
PTI2 |
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Subtyp 22.1: |
nicht tideoffen |
limnisch |
MGBI3 |
Subtyp 22.2: |
tideoffen |
Tidehub < 2,5 m |
TOM4 |
Tidehub > 2,5 m |
AeTV+5 |
||
nicht tideoffen |
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MGBI3 |
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Subtyp 22.3: |
tideoffen |
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AeTV+5 |
- 1 Perlodes: (Meier et al. 2006)
- 2 PTI: Potamon-Typie-Index (Schöll et al. 2005)
- 3 MGBI: Marschengewässer-Benthos-Index (Bioconsult 2015)
- 4 TOM: Bewertungsverfahren Makrozoobenthos für Tideoffene Marschengewässer (Bioconsult 2009)
- 5 AeTV+: Aestuar-Typie-Verfahren (Krieg 2005)
Da sich die kies- und sandgeprägten Ströme der Typen 10 und 20 hinsichtlich ihrer Größe sowie historisch-biozönotischer, hydrologischer und geomorphologischer Parameter maßgeblich von den Bächen und Flüssen unterscheiden, ist für sie zwar ein eigenständiges Bewertungsverfahren, der so genannte Potamon-Typie-Index (PTI) entwickelt worden (Schöll et al. 2005), welches aber in Perlodes implementiert ist.